Rumänien ist einen Schritt näher daran, seine Luftverteidigung zu verstärken, als Reaktion auf die zunehmende militärische Aktivität Russlands in der Region

Chas Pravdy - 19 Mai 2025 15:08

Der provisorische Präsident des Landes, Iulius Bleşor, unterzeichnete ein neues Gesetz, das den Streitkräften zusätzliche Befugnisse im Bereich der Luftverteidigung einräumt, insbesondere erlaubt es, jegliche unbemannte Luftfahrzeuge abzuschießen, die illegal in den rumänischen Luftraum eindringen. Besonders geht es um russische Drohnen, einschließlich sogenannter „verirrter“ unbemannten Luftfahrzeuge (UAVs), die in den Nachrichten häufig aufgrund ihrer Rolle bei aktuellen Konflikten erwähnt werden. Das Gesetz wurde bereits im Februar 2025 verabschiedet, aber die offizielle Unterzeichnung erfolgte erst jetzt, nachdem formale Verfahren abgeschlossen und vorherige Diskussionen im Parlament geführt wurden. Die Initiative entstand als Reaktion auf ernsthafte Zwischenfälle, bei denen Drohnen, insbesondere Angriffs-UAVs, die von Russland für Attacken eingesetzt wurden, die ukrainischen Grenzen überschritten und in rumänisches Gebiet eingedrungen sind, insbesondere in südliche Regionen wie die Oblast Odessa. Der letzte Vorfall ereignete sich im März, als eine russische Drohne im Grenzgebiet nahe der Stadt Reni, die in der Nähe der ukrainischen Grenze liegt, gesichtet und zerstört wurde. Die Urheber der neuen Gesetzesänderung betonen, dass dieser Schritt einen effektiveren Schutz der Souveränität und territorialen Integrität des Landes ermöglichen sowie die Sicherheit der Bürger in Grenzgebieten erhöhen soll. Sie heben hervor, dass durch das Gesetz die Möglichkeit besteht, Waffen gegen alle Objekte einzusetzen, die den Luftraum des Landes ohne entsprechende Genehmigungen oder in verbotenem Gebiet durchqueren. Dies betrifft nicht nur russische UAVs, sondern auch andere Drohnen, die im Rahmen militärischer Operationen oder bei Wettkämpfen auftauchen, jedoch in verbotene Zonen gelangen. Die Verfassungsbeschwerde gegen das Gesetz wurde von mehreren rechtsextremen Parteien initiiert, die Bedenken hinsichtlich möglicher Missbräuche oder Verletzungen der Menschenrechte äußerten. Das Verfassungsgericht entschied jedoch, das Gesetz zu unterstützen und seine Bestimmungen im Kontext der nationalen Sicherheitsgesetzgebung zu bestätigen. Das bedeutet, dass die rumänischen Streitkräfte das Recht haben, unidentifizierte oder illegal erkannte Drohnen in ihrem Luftraum abzuschießen, was nach Einschätzung von Experten die Verteidigungsfähigkeit des Landes erhöhen wird. Dieser Schritt Rumäniens erfolgt im Zusammenhang mit der steigenden Spannung in der Region und der aktiven Nutzung russischer unbemannten Luftfahrt für schädliche Zwecke, einschließlich Spionage und Angriffen auf ukrainische Positionen. Offizielle Vertreter betonen, dass das neue Gesetz das internationale Recht nicht verletzt, sondern vielmehr dem Schutz der Souveränität des Landes und der Sicherheit seiner Bürger dient. Experten sehen darin zudem eine klare Demonstration des Willens, den aktuellen Herausforderungen standzuhalten, und eine Maßnahme, um die Verteidigungsstrategie des Landes angesichts der russischen Aggression zu stärken. Das verabschiedete Gesetz markiert somit eine neue Phase in der Verteidigungsstrategie Rumäniens, mit Fokus auf schnelle Reaktionsfähigkeit und wirksamen Abwehrmaßnahmen gegen mögliche Bedrohungen aus der Luft. Gleichzeitig löst es einen lebhaften gesellschaftlichen und politischen Diskurs über die Grenzen der militärischen Sicherheit und die Wahrung der Menschenrechte aus, da es ein komplexes Gleichgewicht zwischen nationaler Sicherheit und internationalen Standards betrifft. Trotz der Unumkehrbarkeit der verabschiedeten Änderungen dauern die innerstaatlichen Debatten an, da das Land seine Sicherheitsposition in einer instabilen Region festigen möchte.

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