In Russland wird der repressiven Druck auf ukrainische Soldaten weiterhin verstärkt, wobei beispiellose rechtliche Mechanismen und politische Aktionen angewandt werden

Chas Pravdy - 19 Mai 2025 15:32

Kürzlich verhängte russische Justizbehörden ein Urteil gegen den ukrainischen Soldaten Serhiy Chumasov aus dem 17. separaten Panzerbrigade der Streitkräfte der Ukraine — ihm wurden 15 Jahre Haft wegen Anklagen im Zusammenhang mit „Terrorakten“ verhängt, die laut offiziellen Angaben im Oktober 2024 in der Kursk-Region stattgefunden haben sollen. Die offizielle Ermittlungsbehörde behauptet, dass der junge Soldat mit einer Waffe — einem AK-74-Gewehr und einem Granatwerfer — zusammen mit seinen Kameraden illegal die russische Grenze überschritten und in das Dorf Olhivka in der Kursk-Region eingedrungen sei. Dort soll er, nach Ansicht der Ermittler, Straßen vermint und mit Waffengewalt gedroht haben, um die Evakuierung der örtlichen Bewohner zu behindern und Chaos in der Gegend zu verursachen. Die Verhaftung Chumasovs erfolgte während der Kämpfe, und er wurde den russischen Ermittlungsbehörden übergeben. Nun ist der ukrainische Soldat für einen „Terrorakt“ verantwortlich gemacht worden und zu 15 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt — die ersten drei Jahre seiner Haft wird er in einem Gefängnis absitzen, während die verbleibende Zeit in einer Strafkolonie des strengen Regimes verbüßt werden soll. Der repressiven Kampagne gegen ukrainische Soldaten in Russland kommt weiter Schwung. Bereits im Januar 2025 ist eine Entscheidung des Moskauer Westlichen Militärbezirksgerichts gegen sieben Ukrainer ergangen, die gefangen genommen wurden und an Kämpfen in der Kursk-Region beteiligt waren. Sie erhielten schwere Haftstrafen — zwischen 15 und 16 Jahren wegen Beteiligung an Kampfhandlungen und angeblicher „terroristischer Tätigkeit“. Zur selben Zeit fanden im russischen Rostow am Don vorführartige Gerichtsverhandlungen gegen 22 Soldaten des „Azov“-Regiments statt, die Mariupol und die „Azovstal“-Fabrik während der russischen Aggression verteidigt hatten. Unter den Verurteilten waren auch acht Frauen, was erneut die Anwendung politischen Drucks und Repressionen gegen aktive Verteidiger der Ukraine bestätigt. Auch Berichte über Verurteilungen von Fachkräften im medizinischen Bereich und Zivilpersonen nehmen kein Ende. So erging im November 2023 eine Entscheidung des sogenannten „DNR“-Gerichts gegen Vitaliy Matviyenko, Sanitäter der 36. separaten Motostützbrigade der Ukrainischen Streitkräfte — er wurde zu 30 Jahren Haft in einer Haftanstalt des strengen Regimes verurteilt. Dies ist offensichtlich ein politisch motiviertes Einschüchterungs- und Machtdemonstrationsmittel Russlands im Zuge des anhaltenden Krieges gegen die Ukraine. Diese Gerichtsprozesse haben nichts mit wirklicher Gerechtigkeit zu tun, sondern dienen als Instrumente politischen Drucks, Einschüchterung und Diskreditierung ukrainischer Soldaten und des Militärdienstes. Die russische Führung ignoriert weiterhin internationale Standards und Prinzipien der Menschenrechte, nutzt Ungerechtigkeit und Einschüchterung als Mittel, um die Kontrolle über die besetzten Gebiete und die Massen ukrainischer Bürger zu behalten. Es besteht weiterhin der Versuch, Angst zu schüren, aber die Ukrainer und die internationale Gemeinschaft bleiben bei diesem Thema aktiv und fordern gerecht Urteil und Gerechtigkeit für jeden Kämpfer, der das ukrainische Land und sein Volk verteidigt.

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