Мерц: Europa ist derzeit weit entfernt von der Idee, Truppen in die Ukraine einzusetzen

Nach dem Abschluss des EU-Gipfels, der in Albanien stattfand, hat Bundeskanzler Friedrich Merz in einer Erklärung deutlich seine Position zur Möglichkeit des Einsatzes von Streitkräften im ukrainischen Konflikt umrissen. Er sagte, dass der aktuelle Moment ungünstig sei, um die Idee eines militärischen Eingreifens in der Ukraine zu erwägen, da die Priorität weiterhin auf Bemühungen zur Stabilisierung der Situation und auf Anstrengungen zur Beendigung der Kampfhandlungen seitens der Russischen Föderation gelegt werde. In einem Kommentar für die Agentur Reuters betonte Merz, dass die wichtigste Aufgabe in dieser komplexen Lage die Beendigung des Krieges und der diplomatirische Weg zu einer friedlichen Lösung seien. Seinen Worten nach müsse jede zukünftige friedliche Lösung auf einem klaren Verhandlungsformat basieren sowie auf Sicherheitsgarantien, die der Ukraine in Zukunft möglicherweise gewährt werden könnten. „Der nächste Schritt sollte nicht nur eine Diskussion sein, sondern die Festlegung eines konkreten Formats für zukünftige Verhandlungen sowie die Bestimmung der Sicherheitsgarantien, die die Ukraine vielleicht einmal erhalten kann. Das sind derzeit unsere wichtigsten Ziele“, sagte Merz. Der Kanzler betonte, dass die Frage des Einsatzes europäischer Streitkräfte im Konflikt momentan verfrüht sei und es zu früh sei, von einer militärischen Intervention zu sprechen. „Derzeit gibt es keinen Grund, von einer Truppenbeteiligung zu sprechen — wir sind noch sehr weit davon entfernt. Die wichtigste Aufgabe ist, dass das Schießen, die Morde und die Zerstörungen aufhören. Das sind die Fragen, mit denen wir uns vorrangig beschäftigen und beschäftigen werden, bis die Situation stabilisiert ist“, hob er hervor. Diese Haltung Merz’ stimmt voll und ganz mit der seines Vorgängers in diesem Amt, Olaf Scholz, überein, der ebenfalls die Bedeutung diplomatischer Bemühungen und Verhandlungen auf dem Weg zu einer friedlichen Einigung betonte und die Möglichkeit eines militärischen Eingreifens oder der Stationierung von Friedenstruppen auf ukrainischem Gebiet zeitlich verschob. Im Gegensatz dazu hatte Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak zuvor seine Bereitschaft bestätigt, Friedensmissionen im Gebiet zu entsenden, jedoch nur unter festen Sicherheitsgarantien, die die USA erhalten könnten. Gleichzeitig äußerte Russland sofort deutlichen Widerspruch gegen jegliche Ideen, Truppen der NATO oder anderer ausländischer Streitkräfte auf ukrainischem Boden zu stationieren, da dies angeblich gegen das Völkerrecht verstoße und die Eskalation des Konflikts begünstigen würde. Damit dominiert momentan in Europa das Bestreben nach einer diplomatischen Lösung und der Vermeidung einer Eskalation des Konflikts, was nach Ansicht vieler Analysten der einzige gangbare Weg sei, um Frieden und Stabilität in der Region wiederherzustellen.