Ehemalige US-Diplomatin in der Ukraine hat offen erklärt, dass sie aufgrund der inakzeptablen Politik der Trump-Administration, die nach ihrer Aussage eigentlich die Interessen des Aggressors schützte anstelle der Opfer, zurückgetreten ist

Chas Pravdy - 17 Mai 2025 01:27

Bridget Brink, die ehemalige US-Botschafterin in der Ukraine, verfasste eine tiefgründige und aufdeckende Kolumne in der Zeitung Detroit Free Press, in der sie aufrichtig zugab, dass ihre Entscheidung, ein hohes diplomatisches Amt aufzugeben, von ethischen Überlegungen und Empörung über die Politik bestimmt war, die sie als ungerecht und schädlich für die internationale Gemeinschaft ansah. Sie hob ausdrücklich hervor, dass ihr Hauptunterschied darin bestand, dass die Trump-Administration den Interessen Russlands Vorrang gab, anstatt die Ukraine und andere Opfer der russischen Aggression zu schützen. In ihrer Kolumne erklärte Brink direkt, dass sie zurücktrat als Zeichen des Protests gegen die Politik, die darauf abzielte, genau auf die Ukraine – das Land, das Opfer der russischen Invasion ist – Druck auszuüben, anstatt die Bemühungen auf die eigentlichen Konfliktverursacher, also Russland, zu fokussieren. Sie betonte, dass die Botschafterstelle in der Ukraine für sie die schwierigste ihres Lebens war, aber sie könne ihre Unzufriedenheit mit der Situation nicht länger verbergen. Brink unterstrich, dass sie das Recht und die Pflicht der aktuellen Regierung respektiere, die Außenpolitik der USA zu bestimmen, doch gleichzeitig betonte sie, dass diese Politik unter Kontrolle des Kongresses stehen und den Sicherheitsinteressen des Landes entsprechen müsse. Ihrer Ansicht nach war die Trump-Politik gegenüber Russland von Anfang an verzerrt und unfair: Statt die Ukraine in ihrem Kampf gegen den Aggressor voll zu unterstützen, habe die USA „gezögert“ und sich stattdessen auf Druckmaßnahmen konzentriert – gegen das Opfer, die Ukraine, statt gegen Russland, das die Bedrohung darstellt. „Ich konnte diese Politik nicht ehrlich umsetzen, deshalb hielt ich es für notwendig, einen Schritt zurückzutreten“, gestand Brink ein. Sie fügte hinzu, dass die aktuelle Weltlage und insbesondere die Situation in der Ukraine bei ihr tiefe Besorgnis hervorrufen. Nach dem Krieg und den massiven Bombardierungen sind kaum Spuren von Demokratie und Unabhängigkeit des Landes verblieben, und es erschreckt sie, dass die russische Invasion der schlimmste Ausdruck von Gewalt seit dem Zweiten Weltkrieg ist. „Die Welt hat noch nie ein so hohes Niveau an systematischer und groß angelegter Gewalt gesehen wie jetzt in Europa. Das zeigt deutlich, wie sicher und frei wir bleiben können, wenn autoritäre Regime wie Putins Russland immer mehr Gebiete einnehmen und ganze Länder zerstören“, erklärte Brink in ihrer Kolumne. Sie betonte, dass der Kampf der Ukraine eine wichtige Bedeutung für die USA habe, da die Art und Weise, wie das Land gegen die russische Aggression bestehen kann, viel darüber aussagt, wie die USA in der Lage sind, ihre Verbündeten zu verteidigen und ihre Interessen zu wahren. „Wenn Putins Invasion gelingt, wird das ein Signal an China sein, dass die globale Situation unter ihrem Einfluss steht und dass sie noch aggressivere Maßnahmen in Asien und anderen Regionen ergreifen können. Das würde nicht nur die Sicherheit Europas gefährden, sondern auch die globale Stabilität der ganzen Welt“, hob Brink hervor. Sie äußerte die Überzeugung, dass die USA eine Führungsrolle in der Welt behalten und aktiv gegen jede Form von Gewalt und Diktatur vorgehen sollten, anstatt einer Illusion von „friedlicher Beilegung“ nachzugeben, die nur Zeit für neue Kriege und mehr menschliches Leid schafft. „Ein friedlicher Rückzug ist kein echter Friede, sondern nur eine Verzögerung des Konflikts. Die Geschichte zeigt immer wieder, dass die Unterwerfung des Aggressors ohne Verantwortlichkeit niemals zu dauerhaftem Frieden oder Sicherheit führt“, betonte Brink und wies darauf hin, dass diese Lehre bereits in den dunkelsten Zeiten Europas bekannt war. Ihrer Ansicht nach ist der russische Krieg gegen die Ukraine ein groß angelegter und schrecklicher Ausdruck der Aggression, der in der modernen europäischen Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg seinesgleichen sucht. Was die Rolle der USA in dieser Krise betrifft, so unterstreicht Brink, dass die Art und Weise, wie das Land auf den Krieg reagiert, nicht nur die Ukrainer und ihren Kampf beeinflussen wird, sondern auch die weltweite Politik insgesamt. „Wir sind ein Land, das viele beobachten und von dem gelernt wird. Wenn die USA nicht als Führer im Schutz von Demokratie und Souveränität auftreten, wird das unseren Ruf und das Vertrauen der Verbündeten untergraben“, sagt sie. Sie erinnert auch daran, dass sie zwar keine Diplomatin mehr ist, aber niemals den Glauben an die Kraft amerkanischer Führerschaft verlieren werde und an die Notwendigkeit, diese zu unterstützen, um unsere Zukunft und die globale Stabilität zu bewahren. Der Hintergrund zeigt, dass Brink im Jahr 2019 zur Botschafterin in der Slowakei ernannt wurde und während der Präsidentschaft von Biden in die Ukraine versetzt wurde. Sie kündigte ihren Rücktritt im April dieses Jahres an, während die Medien aktiv über ihre Entscheidung debattierten. Die meisten Quellen führten an, dass ihr Schritt mit zunehmenden Differenzen mit der Trump-Administration verbunden sei, die durch die aggressive Unterstützung Russlands und die ungünstige diplomatische Politik entstanden waren. Anfang Mai übernahm Julie Davis die vorübergehende Leitung des US-Botschafts in Kiew, die das Amt vorerst kommissarisch übernahm. Die Ereignisse rund um Brinks Rücktritt zeigen auch die innere Spannung innerhalb des US-Diplomatischen Dienstes bezüglich des Ansatzes zur Unterstützung der Ukraine und des Widerstands gegen die russische Aggression, die bereits seit über einem Jahr mit groß angelegten gesellschaftlichen und internationalen Folgen andauert. Ihre öffentlichen Aussagen markieren eine neue Phase in der Diskussion über die wahren Werte und Prioritäten der amerikanischen Außenpolitik.

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