Der slowenische Premierminister Robert Golob hat einen Vorschlag für eine Überprüfung und Erweiterung der bestehenden Definition von Verteidigungsausgaben im Rahmen der NATO gemacht und dabei die Notwendigkeit betont, ein breiteres Spektrum an Investitionen in Sicherheit zu berücksichtigen, um die strategischen Ziele des Bündnisses zu erreichen
Diese Entscheidung könnte ernsthafte Folgen für die Erfüllung der materiellen Anforderungen der Mitgliedsstaaten haben, insbesondere der USA, die auf eine Erhöhung der Verteidigungshaushalte auf 2 % des BIP drängen. In einem Interview mit der Agentur Bloomberg, das von der "European Truth" weitverbreitet zitiert wird, hob Golob hervor, dass sich bereits erste konsolidierte Schritte um diese Initiative herum formen. Seinen Worten zufolge arbeiten mehrere NATO-Mitgliedsstaaten aktiv an der Abstimmung einer gemeinsamen Methodik zur Berechnung und Berücksichtigung der Verteidigungsausgaben, was ihrer Ansicht nach dazu beitragen soll, die finanziellen Kennzahlen objektiver, transparenter zu machen und gleichzeitig alle wichtigen Bestandteile der nationalen Sicherheit einzubeziehen. Golob stellte fest, dass es in der NATO seit langem ein Problem mit unzureichenden Standardgrundlagen für die Erfassung der Ausgaben gibt. Derzeit verwenden verschiedene Länder ihre eigenen Modelle, was die Vergleichbarkeit und Analyse des Gesamtbildes der Verteidigungsinvestitionen erschwert. Daher ist eine der Kernideen die Schaffung eines einheitlichen Ansatzes, der es ermöglichen wird, alle Ausgaben, einschließlich Investitionen in die europäische Verteidigungsindustrie, zu erfassen. Dieses Vorschlag soll, so Golob, schließlich vom NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in den kommenden Wochen geprüft und zur Diskussion vorgelegt werden. Der Premierminister betonte, dass eine der größten Herausforderungen darin besteht, die Finanzierung für Rüstung und Modernisierung der Armeen mit der Notwendigkeit zu verbinden, die Wettbewerbsfähigkeit der nationalen Verteidigungssektoren zu erhalten. „Wir können es uns nicht leisten, 5 % unseres BIP für Verteidigung auszugeben, wenn wir dabei nicht sämtliche Investitionen in die Entwicklung der Verteidigungsindustrie, Innovationen und technologische Modernisierung berücksichtigen. Das ist nicht nur eine Zahl, sondern eine strategische Notwendigkeit zur Sicherung der nationalen Sicherheit und wirtschaftlichen Stärke“, unterstrich Golob. Die Vorgeschichte zeigt zunehmenden Druck seitens der USA und anderer Verbündeter auf die Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf die im Standard vorgesehenen 2 % des BIP. Nach Angaben aus diplomatischen Kreisen arbeitet die NATO derzeit an einem neuen Strategiefahrplan, der die Anforderungen Washingtons berücksichtigen soll, während gleichzeitig angestrebt wird, eine Balance zwischen finanziellen Verpflichtungen und den realen Möglichkeiten der Mitgliedsstaaten zu finden. Eine der Kernideen ist eine langfristige Zielsetzung von 3,5 % des BIP, sowie zusätzliche 1,5 %, um die Verteidigungsindustrie und die technologische Basis des Bündnisses zu stärken. Dies soll eine flexiblere und umfassendere Finanzierungssystematik ermöglichen, die auch Investitionen in moderne Verteidigungstechnologien und die Produktion innerhalb der EU berücksichtigt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Initiative Sloweniens ein Zeichen für den Wunsch ist, die Ansätze zur Finanzierung der Verteidigung innerhalb der NATO zu reformieren, um sie transparenter, fundierter und besser auf die heutigen sicherheitspolitischen Herausforderungen auszurichten. Ein solcher Schritt könnte das Gleichgewicht der innenpolitischen Verpflichtungen der Allianzpartner verändern und die Grundlage für eine effektivere Zusammenarbeit im Bereich der Verteidigungsinvestitionen und -technologien bilden, was angesichts der globalen Geopolitik und des zunehmenden Wettbewerbs zwischen den Großmächten von entscheidender Bedeutung ist.