Die russischen Medien haben von der Administration des russischen Präsidenten Wladimir Putin eine klar strukturierte Anweisung erhalten, wie die kommenden Verhandlungsprozesse in Istanbul, die vom 15

Chas Pravdy - 15 Mai 2025 21:08

bis 16. Mai stattfinden, zu berichten sind. Dieses Handbuch, das offenbar von Quellen im engen Umfeld der russischen Führung veröffentlicht wurde, macht deutlich, wie die offizielle Propaganda die Informationspolitik im Zusammenhang mit den Verhandlungen gestalten soll und welche Botschaften betont werden sollten. Laut dem Dokument wird den russischen Medien ausdrücklich empfohlen, besonders hervorzuheben, dass neben anderen hochrangigen Beamten auch der Assistent des Präsidenten, Wladimir Medinsky, in der Delegation vertreten sein wird. Dies wird damit erklärt, dass genau er die Delegation bei den vorherigen Verhandlungen in Istanbul im Jahr 2022 geleitet hat und seine Teilnahme im neuen Format somit eine logische und konsequente Fortsetzung seiner bisherigen Bemühungen darstellt. Propagandisten wird raten, zu betonen, dass seine Anwesenheit eine natürliche Entwicklung sei und auf der Notwendigkeit beruhe, die Stabilität im Verhandlungsprozess zu gewährleisten. Ein weiterer wichtiger Punkt, den die russischen Medien laut der Anweisung vertreten sollen, ist die Behauptung, dass die Zusammensetzung der Delegation aus Russland ohne Einfluss oder Druck seitens westlicher Führer oder der ukrainischen Führung erfolgte. Es wird ausdrücklich hervorgehoben, dass die Entscheidung, genau diese Delegation zu delegieren, weder durch Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump noch durch offizielle Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wladimir Zelensky beeinflusst wurde. Es ist wichtig zu betonen, dass in dem Handbuch jegliche Hinweise auf mögliche zukünftige Entwicklungen in den Verhandlungen sowie konkrete Empfehlungen zur Berichterstattung über deren Ergebnisse ignoriert werden. Stattdessen schlagen die Autoren der Anweisung vor, die Botschaft zu verbreiten, dass die aktuellen Verhandlungen unter deutlich schwierigeren Bedingungen für die Ukraine stattfinden als vor drei Jahren. Wie sich die Lage verändert hat und worin die Verschlechterung der Verhandlungspositionen Kiews besteht, wird im Dokument nicht näher erläutert. Stattdessen wird betont, dass die ukrainische Gesellschaft diese Verhandlungen als krisenhaft und angespannt wahrnehmen soll. Dies soll dazu dienen, die russische Öffentlichkeit auf negative Ergebnisse vorzubereiten und die Bereitschaft für negative Szenarien zu verstärken. Ein weiterer wichtiger Ratschlag betrifft die Arbeit mit der Zielgruppe: Die russische Propagandainstruktion empfiehlt, die Bevölkerung auf mögliche Scheitern der Verhandlungen oder auf negative Szenarien vorzubereiten. Dazu soll vermittelt werden, dass Russland aktiv an neuen Sanktionspaketen arbeitet, die laut Aussagen der Propagandisten jedoch die russische Wirtschaft und innere Entwicklung nicht schädigen sollten. Es wird betont, dass die neuen Beschränkungen keinen gravierenden Einfluss auf die Stabilität des Landes haben werden und dass Russland erfolgreich mit allen Herausforderungen umgeht. Das Dokument erwähnt auch, dass die angeblich bestehenden Sanktionen, einschließlich Einschränkungen beim Export von Energieressourcen, keine negativen Auswirkungen auf den „Energiekomplex“ des Landes haben, der laut Propagandisten weiterhin stabil funktioniert und sich entwickelt. Es wird darauf hingewiesen, dass Moskau hart daran arbeitet, den negativen Einfluss der Sanktionsdrucks auf innere Branchen zu minimieren und wirtschaftliche Unabhängigkeit in Schlüsselbereichen zu erreichen. Laut offizieller Informationen des Kreml sollen in die russische Delegation für die zukünftigen Verhandlungen hochrangige Vertreter einbezogen werden, darunter Vizeaußenminister Mikhail Galuzin, der Leiter der Hauptverwaltung des Generalstabs der Streitkräfte Igor Kostjukow und der Vizeverteidigungsminister General Alexander Fomin. Diese Persönlichkeiten sollen die russische Seite in Istanbul vertreten und sich auf die Erreichung der vom Kreml gesetzten Ziele konzentrieren. Insgesamt deutet diese Anweisung, die den russischen Medien vorliegt, auf eine systematische Strategie des Kremls im Informationskrieg rund um den russisch-ukrainischen Konflikt hin. Sie zeigt, dass die offizielle Propaganda einem klaren Szenario folgt: Die Bedeutung der Verhandlungen zu minimieren, sie möglichst negativ darzustellen und ein positives Bild des wirtschaftlichen Zustands des Landes sowie seiner Fähigkeit, Sanktionen und äußeren Druck zu widerstehen, zu vermitteln. Dieser Ansatz ist Teil einer umfassenderen Informationsstrategie, die darauf abzielt, bei der russischen Bevölkerung die gewünschte ideologische und emotionale Atmosphäre zu schaffen, maximalen Frust und Unsicherheit bezüglich der Aussichten für zukünftige Verhandlungen zu erzeugen.

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