Orbán beschuldigte ukrainische Geheimdienste, Versuche unternommen zu haben, Ungarn in der internationalen Arena und im eigenen Land zu diskreditieren

Chas Pravdy - 13 Mai 2025 18:36

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat unerwartete und scharfe Vorwürfe gegen ukrainische Geheimdienste erhoben und sie beschuldigt, versucht zu haben, Ungarn im internationalen Kontext sowie im Inneren des Landes zu delegitimieren. Seinen Aussagen zufolge haben die ukrainischen Dienste ihre Bemühungen verstärkt, eine geplante Umfrage unter der ungarischen Bevölkerung bezüglich der zukünftigen Mitgliedschaft der Ukraine in der Europäischen Union zu sabotieren, und versuchen insgesamt, das Image Ungarns zu „ruinieren“. Über diesen Skandal und die Verschärfung der bilateralen Beziehungen berichtete Orbán während der Sitzung des Ungarischen Verteidigungsrats am 13. Mai. Er bezeichnete die Situation als „eine beispiellose Attacke von Sicherheitsdiensten gegen den Staat in den letzten Tagen“. Demnach hätten die ukrainischen Geheimdienste eine koordinierte Kampagne zur Diskreditierung Ungarns initiiert, offenbar mit dem Ziel, die innere Einheit des Landes zu untergraben und ein negatives Image in der Gesellschaft zu verstärken. Der Premier erwähnte, dass Kiew höchstwahrscheinlich den Kontakt auf höchsten Ebenen in Ungarn nur wieder aufgenommen habe, um diese „Informationskampagne“ durchzuführen, und habe sogar eine aktive Kampagne gegen die Verteidigungskräfte Ungarns gestartet, bei der ungarische Politiker in seine Pläne eingebunden wurden. Dies unterstreiche, so Orbán, dass ukrainische Geheimdienste und ihre Agenten aktiv in die inneren Angelegenheiten Ungarns eingreifen und versuchen, lokale politische Kräfte zu manipulieren, um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Laut dem ungarischen Premier hätten an dieser Aggression auch Vertreter der oppositionellen politischen Kräfte teilgenommen, die, so seine Aussage, aktive Akteure in den Spezialoperationen ukrainischer Geheimdienste geworden seien. Als Belohnung für diese Aktivitäten sieht Orbán die Einbindung der Nation in einen gefährlichen politischen und Informationskonflikt, der den Interessen Ungarns schadet. Gleichzeitig betont Viktor Orbán, dass Ungarn beabsichtige, seine Umfrage zur Europäische Integration der Ukraine abzuschließen, und dass keine äußeren Kräfte das Recht haben, ihre Willen aufzuzwingen oder über das Schicksal des ungarischen Volkes in dieser Angelegenheit zu entscheiden. Seinen Worten zufolge „haben weder Brüssel noch Kiew das Recht, über Ungarn zu entscheiden“, und das Land werde sein eigenes Schicksal bestimmen. Wie bekannt ist, entstand die Spannung in den Beziehungen zwischen der Ukraine und Ungarn nach den Aussagen ukrainischer Geheimdienste über die Entdeckung eines Agentennetzes des militärischen Geheimdienstes Ungarns im Transkarpatien, das angeblich Spionagetätigkeiten und die Informationssammlung im Gebiet durchführte. Dies löste eine harte Reaktion Budapests aus, das seinerseits zwei ukrainische Diplomaten ausweisen wollte, beschuldigte sie des Sammelns von Aufklärungsdaten und Spionage. Zudem wurde ein ukrainischer Staatsbürger in Budapest festgenommen, der zuvor als Diplomat tätig war, und anschließend aus dem Land ausgewiesen. Aus diesem Grund entbrannte eine neue Welle gegenseitiger Beschuldigungen und diplomatischer Demarche: Als Reaktion auf die Maßnahmen Ungarns kündigte die Ukraine die Ausweisung zweier ihrer Diplomaten an, was die Verschärfung der bilateralen Beziehungen verstärkte. Es wurde auch bekannt, dass in Budapest ein ehemaliger ukrainischer Diplomaten festgenommen wurde, den man später des Landes verwies. All diese Ereignisse stehen im Zusammenhang mit der bestehenden Spannungslage, die sich bereits seit mehreren Wochen zuspitzt und sich zu einem vollumfänglichen diplomatischen Konflikt entwickelt hat, der das Potenzial hat, noch breiter auszubreiten und die weitere Entwicklung der Region zu beeinflussen. Orbán hat seine klare Position zu den inneren Prozessen im Land zum Ausdruck gebracht und betont, dass die endgültige Entscheidung bezüglich der Euro-Integrationsumfrage vom ungarischen Volk und der Regierung getroffen werde, und keine äußeren Einflüsse diese Pläne ändern könnten. Zugleich rief er zur Zurückhaltung auf und forderte eine diplomatische Lösung des Konflikts, wobei er die Bedeutung des Schutzes der nationalen Souveränität und der Interessen des Landes in dieser schwierigen Zeit hervorhob.

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