In den USA wurden drei Schlüsselfragen für zukünftige Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland definiert

Der spezielle Gesandte des US-Präsidenten, Steve Witkoff, erklärte im Rahmen internationaler Beratungen, dass die dringendsten Themen für die zukünftigen Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau die Fragen ukrainischer Gebiete, der Status des Zaporizhzhia-Atomkraftwerks und der Zugang der Ukraine zu wichtigen Wasserwegen sind. Laut Witkoff sollen genau diese Bereiche im Mittelpunkt der diplomatischen Diskussionen stehen und den weiteren Verlauf bestimmen. Quelle der Information ist das Portal Breitbart News. In seiner Rede betonte er: „Ich bin der Ansicht, dass die wichtigsten Fragen hier die Regionen, das Kernkraftwerk Saporischschja sowie die Nutzung des Dnipro-Flusses durch die Ukrainer und der Zugang zum Meer sind.“ Witkoff hebt hervor, dass bei einer Zusammenkunft beider Seiten am Verhandlungstisch mögliche Kompromisslösungen gefunden werden könnten, die die Interessen beider Parteien ausgleichen und Raum für kreative Ansätze bei der Konfliktlösung schaffen. Konkreter formulierte der US-Sondergesandte, dass derzeit etwa fünf umstrittene Gebiete in der Ukraine sind. Zwei davon sind erheblich unter russischer Kontrolle, die restlichen drei befinden sich unter sogenannter „gemischter“ Kontrolle. Besonders erwähnenswert ist der Zaporizhzhia-AKW, das er als eine Art „Perle“ des ukrainischen Energiesystems und als einen sehr wichtigen Punkt der aktuellen Diskussionen bezeichnete. Witkoff erklärte, dass auch die Kontrolle über die Wasserwege, insbesondere der Zugang der Ukraine zum Schwarzen Meer, eine bedeutende Rolle spielt. Dies hat strategische Bedeutung, da es dem Land Zugang zum Weltmeer verschafft, durch die Verbindung zum Mittelmeer, und den Transport sowie die Handelsverbindungen ermöglicht. Nach Ansicht Witkoffs ist ein gerechter und langfristiger Frieden kaum erreichbar ohne die Zustimmung des russischen Oberbefehlshabers Wladimir Putin. „Ich habe mit beiden Seiten gesprochen, einschließlich ukrainischer Führer und Berater für Sicherheit und Verteidigung. Wir haben guten Kontakt, eine positive Stimmung bei den Diskussionen, und alle streben nach einer diplomatischen Lösung. Ohne die Zustimmung Putins können jedoch keine Abkommen getroffen werden“, betont der Diplomat. Er erinnerte daran, dass er mit Präsidenten und Verteidigungsministern der Ukraine und Russlands gesprochen hat, unter anderem mit Andrij Jermak, Zelensky und dem russischen Führer. „Meine persönliche Position ist, dass wir mit allen an einem Tisch sprechen sollten, auch mit Wladimir Putin. Denn nur gemeinsame Diplomatie und offene Verhandlungen können helfen, die Situation zu regeln. Ich verstehe nicht die Logik, die gegen den Dialog mit dem russischen Führer ist“, so Witkoff. Hintergrund des Konflikts Im Kontext der angespannten Lage in diplomatischen Kreisen gab es letzte Woche interessante Äußerungen und Gedankenaustausche. Besonders erwähnenswert ist eine nächtliche Erklärung vom 11. Mai, in der Russlands Präsident Wladimir Putin ankündigte, „direkte Gespräche“ mit Kiew in Istanbul am Donnerstag, dem 15. Mai, führen zu wollen. Dabei erwähnte er nicht die Idee eines 30-tägigen Waffenstillstands, den zuvor die ukrainische Regierung vorgeschlagen hatte. Später wurde dieses Angebot auch von US-Präsident Donald Trump unterstützt, der die ukrainische Seite aufforderte, umgehend Gespräche mit dem Kreml zu vereinbaren, wobei er betonte, dass Abschluss eines Abkommens keinen kurzfristigen Waffenstillstand vorsieht. Als Reaktion bestätigte der ukrainische Führer Wladimir Zelensky am 11. Mai seine Bereitschaft, sich mit Putin in der Türkei zu treffen, und äußerte die Hoffnung, dass Russland bereits ab dem 12. Mai den Feuersturm einstellen werde. Er betonte, dass er ein persönliches Treffen mit dem russischen Präsidenten erwartet und überzeugt ist, eine diplomatische Lösung für die Beendigung des Krieges zu finden. Der ukrainische Außenminister Andrij Subhyha äußerte Zweifel an der Bereitschaft Russlands, Kompromisse einzugehen, und wies darauf hin, dass der ukrainische Präsident erheblich mutiger und offener für Verhandlungen ist, unter anderem durch das Angebot eines Treffens in der Türkei. Im Gegensatz zu Moskau zeigt Kiew Bestrebungen zur Diplomatie, während Moskau eher verschlossen für einen Dialog bleibt. Trotz aller diplomatischen Initiativen und des Bestrebens nach einer Einigung bleibt die Aussicht auf Friedensvereinbarungen fraglich. Direkte Verhandlungen, die kurzfristig stattfinden sollen, könnten einen neuen Wendepunkt im Versuch markieren, den langjährigen Konflikt zu beenden. Ohne die Zustimmung Putins und die Unterstützung der internationalen Diplomatie ist eine nachhaltige Friedenslösung jedoch weiterhin ungewiss.