Ungarn erwägt die Wiederaufnahme der Beratungen mit der Ukraine in Fragen der nationalen Minderheiten

Chas Pravdy - 11 Mai 2025 17:25

In Kreisen der ungarischen Regierung wird die Möglichkeit einer Wiederaufnahme des Dialogs mit Kiew bezüglich der kulturell-nationale Zusammenarbeit, insbesondere zur Beilegung von Minderheitenfragen, nicht ausgeschlossen. Nach einer längeren Pause, die durch Spionagevorwürfe und diplomatische Konflikte verursacht wurde, zeigen die Seiten derzeit Bereitschaft zu einem Kompromiss, betonen jedoch die Bedeutung von Vertrauen und gegenseitigem Verständnis. In einer Erklärung zur Bereitschaft, die Beratungen wieder aufzunehmen, berichteten Vertreter Ungarns, dass ihre Haltung flexibel sei und von den weiteren Schritten und der Entwicklung der Situation abhänge. So betonte Levente Módár, der offizielle Vertreter des Außenministeriums des Landes, dass eine endgültige Entscheidung über die Wiederaufnahme des Dialogs noch nicht getroffen sei. Dennoch schließt das Land diese Möglichkeit nicht aus, da es an einer friedlichen Beilegung diplomatischer Missverständnisse interessiert ist. In seiner Erklärung stellte Módár fest, dass die jüngsten Ereignisse, insbesondere die Spionagevorwürfe gegen die Ukraine, das Vertrauen zwischen den beiden Staaten erheblich erschweren. Er betonte, dass solche Äußerungen die Objektivität und Aufrichtigkeit der Dialogbereitschaft bei der Lösung aktueller Fragen stark negativ beeinflussen. "Wir werden sehen, was die Zukunft bringt", sagte er. "Wir bleiben offen für Dialoge und bereit für einen konstruktiven Austausch, falls der Kontakt zur Ukraine wieder hergestellt wird." Der Hintergrund dieser diplomatischen Krise war jahrelang angespannt. Mitte Mai kündigte Budapest überraschend die geplanten Beratungen zu Fragen der Nationalitäten am 12. Mai ab, mit Verweis auf die angespannte Lage infolge der Aufdeckung eines Spionagerings durch den Service für Sicherheit der Ukraine, das vermutlich im Auftrag ungarischer Geheimdienste tätig war. Nach dieser Erklärung beschuldigte die ukrainische Seite Ungarn der Spionagetätigkeit und erwiderte dies mit einem Gesetz zur Ausweisung zweier Diplomaten aus Ungarn. Im Gegenzug verkündete Budapest die Ausweisung von zwei ukrainischen Diplomaten und beschuldigte sie der illegalen Spionagetätigkeit in Transkarpatien. Außerdem wurde kurz davor in Budapest ein ehemaliger ukrainischer Diplomat festgenommen und des Landes verwiesen. Diese Maßnahmen haben die Spannungen zwischen den Staaten weiter verschärft und die Vertrauenskrise vertieft, was sich direkt auf die Zusammenarbeit im Bereich der nationalen Minderheiten auswirkt. Zugleich bemüht sich die ungarische Seite, die diplomatische Offenheit zu wahren, und hebt die Bedeutung eines konstruktiven Dialogs hervor, um bestehende Streitigkeiten zu lösen und zukünftige Konflikte zu vermeiden.

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