Das Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Donald Trump im Vatikan wurde zu einem der am meisten erwarteten informellen Ereignisse während der Beerdigung von Papst Franziskus

Chas Pravdy - 30 April 2025 16:47

Das amerikanische Medium Axios veröffentlichte unter Berufung auf hochrangige Quellen eine detaillierte Beschreibung dieses kurzen, aber inhaltsreichen und spannungsgeladenen Gesprächs. Die Informationen tauchten in den aktuellen ukrainischen Medien auf, verlinkt mit „Eurozine“, die sie später mit Bezug auf Axios verbreitete. Laut den Gesprächspartnern, anonymen Teilnehmern an diesem Treffen, erhielt die ukrainische Delegation wenige Stunden vor der offiziellen Zeremonie Signale über eine mögliche Begegnung mit Trump. Obwohl zunächst keine formellen Vereinbarungen getroffen wurden, äußerten ukrainische Berater vorsichtigen Optimismus hinsichtlich eines möglichen persönlichen Gesprächs zwischen den beiden Führern. Es wurde geplant, dass das Gespräch nach der Trauerzeremonie für Franziskus stattfinden sollte, doch das Schicksal entschied anders. Laut Quellen trafen Selenskyj und Trump zufällig im Vatikan während der Zeremonie in der Sixtinischen Kapelle aufeinander und fanden sofort einen Moment für ein Privatgespräch. Sie diskutierten die Situation rund um die Ukraine, berichteten insbesondere über das Gefühl der Ausweglosigkeit in den Verhandlungen mit Russland und versuchten, Wege zum Frieden zu finden. Einer der Schlüsselpunkte des Gesprächs war die Diskussion über die Position des Kremls. Selenskyj teilte Trump mit, dass seine Überzeugung darin bestehe, dass ohne erheblichen Druck der USA der russische Präsident keine Änderungen in seiner Politik vornehmen werde. Als Antwort soll der ehemalige US-Präsident angedeutet haben, dass er möglicherweise seine Strategie gegenüber dem Kreml überdenken müsse, was mit seinen öffentlichen Äußerungen nach diesem Treffen übereinstimmt. Während des Gesprächs wiederholte der ukrainische Führer auch seine Position zum illegalen Anschluss der Krim – mit Nachdruck, dass die Ukraine die Halbinsel nicht als russisches Territorium anerkennt. Trump betonte seinerseits, dass er nicht um eine Änderung dieser Position bitte und nicht das Ziel verfolgt, die Krim als russisch anzuerkennen. Selenskyj fügte hinzu, dass sein Land zu Kompromissen bereit sei, aber betonte, dass die Sicherheit und die Unterstützung durch internationale Partner entscheidend seien, um den Krieg zu beenden. Ein weiterer wichtiger Aspekt war das Thema eines bedingungslosen Waffenstillstands. Die Ukraine bestand auf die Rückkehr zum ursprünglichen Angebot der Vereinigten Staaten – die Ausrufung eines Waffenstillstands ohne Vorbedingungen als Ausgangspunkt für weitere Verhandlungen. Trump soll laut Quellen seine Zustimmung zu diesem Vorschlag signalisiert haben, die Details wurden jedoch später weiterhin diskutiert. Selenskyj betonte außerdem, dass er keine Angst davor hat, unumkehrbare Zugeständnisse zur Herbeiführung des Friedens zu machen, aber unterstrich, dass für stabile Ergebnisse überzeugende Sicherheitsgarantien notwendig seien, die derzeit in der Ukraine nicht vorhanden sind. Außerdem wurden in der Unterhaltung wirtschaftliche und energiethematische Aspekte, insbesondere eine schnelle Unterzeichnung eines Abkommens zu Bodenschätzen, diskutiert. Trump schien den Wunsch zu haben, Einfluss auf diesen Prozess zu nehmen, und hob die Bedeutung und Dringlichkeit dieses Vorgangs hervor. Das Weiße Haus gab offiziell keinen Kommentar zu den Details des privaten Gesprächs ab, mit Verweis auf die Politik, solche Informationen nicht zu verbreiten. Auch die ukrainische Seite hielt sich mit Kommentaren zurück, doch Regierungsbeamte und enge Vertraute des Präsidenten bestätigten, dass das Treffen nützlich war und sein Inhalt potenziell ein historischer Schritt in den diplomatischen Beziehungen sein könnte. Andererseits öffnet dieser informelle Kontakt eine neue Seite in hochrangigen Besuchen und Verhandlungen und könnte die weitere Entwicklung im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine beeinflussen. Am selben Tag äußerte Trump seine kritische Haltung zu den neuen russischen Raketenangriffen auf ukrainische Städte, äußerte Zweifel am Willen Wladimir Putins, den Krieg zu beenden, und drohte ihm mit Sanktionen, um diplomatischen Druck auszuüben. Nach dem offiziellen Teil des Treffens bezeichnete Trump sein Gespräch mit Selenskyj erneut als „wunderbar“ und kündigte an, die Ukraine weiterhin im Widerstand gegen die russische Aggression zu unterstützen, was seine Position zum Krieg unterstreicht, der derzeit die internationale Politik maßgeblich bestimmt. Experten und politische Strategen sind sich einig: Solche informellen Treffen, die in Damen- oder Kirchensälen stattfinden, haben eine ernsthafte Bedeutung und könnten als Katalysator für offenere Diplomatie und die Entwicklung neuer Möglichkeiten auf diplomatischer Ebene dienen.

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