Änderung der Struktur des Staatlichen Grenzdienstes der Ukraine: Warum ein Übergang zum Korpsformat derzeit nicht geplant ist

Im Kontext der Reformen ukrainischer Sicherheitskräfte und der Modernisierung der Armee wird häufig über die Möglichkeit eines Übergangs zur Korpsstruktur gesprochen. Diese würde einen stärker zentralisierten und hierarchisierten Führungsansatz bei der Steuerung militärischer Einheiten bedeuten. Für den Staatlichen Grenzdienst der Ukraine (ДПСУ) ist eine solche Neuerung momentan jedoch nicht vorgesehen. Der Grund liegt in den spezifischen Funktionen dieser Spezialbehörde sowie in der entsprechenden gesetzlichen Regulierung. Zum Thema wandte sich ein Journalist an den offiziellen Vertreter des ДПСУ — Oberst Андрій Демченко, der die Situation bei einem Briefing am 30. April ausführlich erläuterte. Seinen Worten nach ist der Übergang auf ein Korpssystem vor allem für die Streitkräfte und die Nationale Garde relevant, während diese Variante im Grenzdienst nicht in Betracht gezogen wird. „Der Übergang zum Korpsformat betrifft hauptsächlich die Einheiten der Streitkräfte und der Nationalen Garde. Im ДПСУ sind Formierungen in Korpsform nicht vorgesehen, da wir eine spezielle Strafverfolgungsbehörde sind“, betonte er. Diese Position ist durch das geltende Recht begründet, das die Struktur und Funktionen der Grenzschutzbeamten regelt. Änderungen in diesem Bereich sind derzeit nicht geplant. Gleichzeitig hob Демченко hervor, dass die Grenzschützer ihre Aufgaben weiterhin im Rahmen der Zuständigkeit unter der Leitung der militärischen Führung und im Gefüge der Verteidigungskräfte des Landes erfüllen werden, insbesondere im Kampf gegen externe Bedrohungen. „Wir bleiben Strafverfolgungsbeamte und erfüllen unsere Funktionen gemäß Gesetz“, fügte er hinzu. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Ist eine zukünftige Einführung von Korpsstrukturen in den Grenzschutzbehörden der Ukraine geplant? Derzeit findet in der Nation eine aktive Reform sowie die Optimierung militärischer Einheiten im Rahmen einer umfassenden Modernisierung statt. Anfang Februar äußerte der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, General Олександр Сирський, die Absicht, auf eine Korpsstruktur umzusteigen, um die Kampffähigkeit und Mobilität der Armee zu erhöhen. Ende Februar bestätigte der Oberbefehlshaber Володимир Зеленський die Zusammensetzung der Armeetrupps und ernannte Kommandeure für die neuen Einheiten, wobei er betonte, dass diese Veränderungen innerhalb eines Monats umgesetzt werden sollen. Im April berichtete die Nationale Garde der Ukraine von der Schaffung zweier neuer Korps: die 12. Spezialbrigade „Azov“ unter dem Kommando von Oberst Денис Прокопенко (bekannt im Militärkreis unter dem Rufnamen Redit) sowie die 13. Operationsbrigade „Charter“ unter dem Kommando von Oberst Ігор Оболенський (Kronet). Zudem wurde in der Struktur der Streitkräfte der Ukraine eine neue militärische Führungsbehörde – das 8. Fallschirmjägerkorps – ins Leben gerufen. Dies zeugt von einer zunehmenden Reaktivierung von Reform- und Optimierungsprozessen in den militärischen Strukturen im Rahmen der gesamtstaatlichen Verteidigungspolitik. Zusammenfassend lässt sich sagen: Im Kontext der umfassenderen Reform des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungssystems ist der Übergang zum Korpsformat für den Grenzdienst aufgrund seiner spezifischen Aufgaben und gesetzlichen Beschränkungen derzeit nicht relevant. Andere Elemente der ukrainischen Sicherheitskräfte – Streitkräfte und Nationale Garde – bewegen sich aktiv in diese Richtung, um die Kampfbereitschaft und operative Flexibilität zu steigern. Der Grenzdienst hingegen wird in seiner traditionellen Struktur verbleiben und seine wichtige Funktion der Kontrolle der Staatsgrenze weiterhin als Strafverfolgungsbehörde erfüllen, ohne gegenwärtig eine Umwandlung in ein Korpssystem vorzunehmen. Diese Entscheidung zielt darauf ab, ein effizientes organisatorisches Modell zu bewahren, das den spezifischen Aufgaben der Grenzschutzbeamten entspricht, sowie die gesetzliche Stabilität in diesem Bereich zu sichern und unnötige Änderungen an den bereits etablierten Strukturen zu vermeiden.