Beinahe neunzehn Prozent der Ukrainer vertrauen Donald Trump nicht: Ergebnis einer neuen Studie

Chas Pravdy - 29 April 2025 16:41

Im Kontext der Feier seiner ersten hundert Tage als US-Präsident bleibt Donald Trump weiterhin im Fokus der ukrainischen Gesellschaft. Laut den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage, durchgeführt vom Zentrum „Neue Europa“, ist das Vertrauen in den amerikanischen Führer auf ein Rekordtief gesunken. Fast 90 % der Ukrainer gaben an, Trump voll oder eher nicht zu vertrauen, während etwa 7,4 % Bereitschaft zur Vertrauensbekundung zeigten. Dies deutet auf eine zunehmende Skepsis in der ukrainischen Gesellschaft gegenüber dem amerikanischen Präsidenten hin. Die Studie wurde im Zeitraum vom 10. bis 24. April 2025 von der GmbH „INFO Sapiens“ im Auftrag des Zentrums „Neue Europa“ durchgeführt. An der Umfrage nahmen 1000 Personen ab 18 Jahren teil, was eine Fehlertoleranz von maximal 3,1 % bei einem Konfidenzniveau von 95 % zulässt. Aufgrund der Besonderheiten des Durchführungssystems wurden temporatisch besetzte Gebiete, die von Russland kontrolliert werden, nicht berücksichtigt. Laut den Ergebnissen einer Untersuchung vom November 2024, bei der der Anteil der Ukrainer, die Trump nicht vertrauten, 47,2 % betrug, ist die Ablehnung rasch gewachsen. Innerhalb weniger Monate hat sich diese Zahl fast verdoppelt, was auf eine Verschärfung der öffentlichen Haltung gegenüber dem amerikanischen Präsidenten hindeutet. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist das Vertrauen erstaunlich niedrig: So liegt dieser Wert in Frankreich nur bei 16 %, in Großbritannien bei 30 %, und am häufigsten misstrauten die Menschen in Ungarn Trump – 37 %. Daher erscheinen die ukrainischen Realitäten besonders besorgniserregend, da sich das Misstrauen innerhalb von fünf Monaten fast verdoppelt hat. Es ist zu beachten, dass diese Bewertung nur ein Ausschnitt der tiefgreifenden Analyse der Haltung der ukrainischen Gesellschaft gegenüber dem amerikanischen Politiker ist, die wesentlich von innen- und außenpolitischen Faktoren abhängt. Es sei hervorgehoben, dass innerhalb der Expertenkreise seit langem Diskussionen über den Unterstützungsgrad für Trump in den USA und weltweit geführt werden, da sein Popularitätswert vor wenigen Wochen vor Beginn der zweiten Amtszeit deutlich niedriger war als der seiner Vorgänger in den letzten 70 Jahren. Trump selbst versucht, diese Daten zu hinterfragen, indem er die Medien für Fälschungen und gefälschte Umfragen verantwortlich macht. Zugleich sorgt seine Position gegenüber der Ukraine und die überraschenden kritischen Bemerkungen nach dem Treffen mit Präsident Wladimir Zelensky im Vatikan für erhebliches Aufsehen. Vor dem Hintergrund der scharfen Kritik an den jüngsten russischen Luftangriffen auf ukrainische Städte äußerte er Zweifel an den Absichten des russischen Führers Wladimir Putin, den Krieg zu beenden, und drohte Moskau mit Sanktionen. Trump erklärte außerdem, Putin solle den Krieg einstellen und eine Friedensvereinbarung schließen. Diese Fakten verstärken erneut die Vorstellung, wie politische Dynamik und diplomatische Äußerungen Trumps die Stimmung in der ukrainischen Gesellschaft beeinflussen und ihre Haltung prägen – eine Haltung, die jedes Vertrauen in den amerikanischen Führer in Frage stellt. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die USA und insbesondere Donald Trump momentan eines der wichtigsten Themen für die Ukraine darstellen, wobei das Niveau ihrer Unterstützung oder Ablehnung ein Symbol für die komplexe internationale und innere Lage in der Welt und in der Ukraine im Speziellen ist. Die Frage, ob Trump diese Entwicklung ändern kann, indem er an der Spitze der politischen Bühne bleibt und auf innere sowie äußere Herausforderungen reagiert, ist offen. Fest steht jedoch: Die ukrainische Gesellschaft zeigt zunehmend Skepsis gegenüber dem amerikanischen Führer und seiner Politik.

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