Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hat erneut seine scharfe Ablehnung gegenüber den sogenannten „friedlichen“ Vorschlägen der Vereinigten Staaten von Amerika zum Ausdruck gebracht, die seiner Meinung nach die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine gefährden

Chas Pravdy - 28 April 2025 09:24

Im Zusammenhang mit den Gegebenheiten internationaler Verhandlungen und den veröffentlichten amerikanischen Initiativen betonte der Politiker, dass solche Vorschläge, insbesondere jene, die Kompromisse hinsichtlich ukrainischer Gebiete vorsehen, zu radikal seien und im Wesentlichen Kapitulation Kiews bedeuten würden. Pistorius hob hervor, dass die Ukraine nach seinen Worten „ungefähr vor einem Jahr die Kapitulation eigenständig vollziehen hätte können“, wobei er andeutete, dass Moskau und seine Verbündeten damals, im Jahr 2022, bereits in der Lage gewesen seien, den Konflikt zu ihren Gunsten zu beenden. „Ich habe wiederholt betont, dass die Ukraine voll und ganz versteht, dass stabile und langfristige Abkommen über Waffenstillstand oder Friedensvertrag unweigerlich territoriale Zugeständnisse erfordern werden. Zugleich dürfen und sollen diese Zugeständnisse nicht so weit gehen wie von den USA vorgeschlagen. Für meine persönliche Einschätzung sehe ich keinen Mehrwert in ihren Initiativen“, so der deutsche Verteidigungsminister im Gespräch mit Journalisten. Er bemerkte, dass seiner Ansicht nach das wichtigste Ziel letztlich darin bestehen sollte, ein Abkommen zu schließen, das der Ukraine Sicherheitsgarantien bietet – eine Art „Decke“ zum Schutz vor möglichen neuen Aggressionen. Ohne einen solchen Aspekt seien jegliche territorialen Zugeständnisse unbefriedigend und nicht konstruktiv. Nach seinen Worten geht es momentan darum, dass ein Friedensprozess die Interessen und Sicherheitsgarantien der Ukraine berücksichtigen muss, und nicht nur interne Kompromisse oder Streitigkeiten um den Status bestimmter Gebiete. Die Vorgeschichte dieses Konflikts ist unbestreitbar. Nach Berichten einzelner Journalistenquellen hatte die Verwaltung des ehemaligen Präsidenten Donald Trump Anfang der 2020er Jahre der ukrainischen Seite den sogenannten einseitigen „Endgültigen“ Vorschlag zur Beilegung des Konflikts übermittelt. In dem Dokument wurde die kompromisslose Anerkennung der Kontrolle Moskaus über die illegal annektiёnte Krim erwähnt sowie mögliche Sanktionserleichterungen gegenüber Russland – Schritte, die Kiew als inakzeptabel ansieht. Zugleich erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 24. April, dass die USA ihre Strategie bezüglich der ukrainischen Gebiete während der Verhandlungen in London vorgestellt hätten, doch kurz darauf erschien eine neue Version der Dokumente, was weitere Fragen zum tatsächlichen Inhalt der Pläne Washingtons aufwarf. Laut Aussage des ukrainischen Führers „sei ein anderes Papier aufgetaucht“ – möglicherweise eine überarbeitete Version oder neue Vorschläge der amerikanischen Seite. Später wurde Reuters Einblick in den Text der Dokumente gewährt, die den ukrainischen und europäischen Diplomaten bei Treffen in London vorgelegt wurden. Darin wurde die Möglichkeit eines Kompromisses hinsichtlich der Beendigung des Krieges und der Konfliktlösung erwähnt, insbesondere im Hinblick auf die Kontrolle über die Krim und andere Gebiete. Zugleich wirkte diese Dokumente auf viele Fragen hinsichtlich der zukünftigen Sicherheitsgarantien für die Ukraine und des Umfangs der Zugeständnisse, die sie möglicherweise machen muss oder sollte, um den Frieden zu erreichen. Die Situation im Zusammenhang mit den internationalen Verhandlungen und den Vorschlägen auf höchster amerikanischer politischer Ebene bleibt also angespannt und vielschichtig. Obwohl die USA betonen, dass ihre Initiativen zu einem schnellen Kriegsausgang und einem langfristigen Frieden führen sollen, äußern ukrainische Führungspersönlichkeiten und europäische Experten bereits Bedenken, dass solche Vorschläge tatsächlich versuchen könnten, den Preis für die Unabhängigkeit der Ukraine zu senken und ihre Souveränität in Frage zu stellen. Ein Ausweg aus dieser Krise, so berichten offizielle und inoffizielle Quellen, liegt weiterhin im Bereich der Suche nach Kompromissen, die die Sicherheits- und politischen Interessen Kiews berücksichtigen, ohne dabei seine nationalen Werte und strategischen Zielsetzungen zu untergraben.

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