Zwischen den Vereinigten Staaten und der Ukraine entstehen tiefgreifende Differenzen hinsichtlich der Bedingungen für eine zukünftige friedliche Beilegung des Konflikts mit Russland, was die Realität einer schnellen Unterzeichnung eines Abkommens in Zweifel zieht

Chas Pravdy - 26 April 2025 00:36

Laut Angaben des amerikanischen Senders CNN sind die zentralen Streitpunkte Fragen der Sicherheitsgarantien für die Ukraine und die offizielle Haltung der USA zum Status der von Russland annektierten Krim. Quelle nah am ukrainischen Regierungskreis und mit Kenntnis beider möglicher Dokumentenversionen, die die Bedingungen für ein Friedensabkommen regeln sollen, berichtet, dass Kiew auf vollständige Unterstützung und Garantien seitens nicht nur europäischer Partner, sondern auch der USA besteht. Die Ukraine strebt danach, ihre Sicherheit durch klare Garantien zu sichern, die zukünftige Aggressionen und Invasionen verhindern können, und ist der Ansicht, dass die USA direkt eine wichtige Rolle in diesem Prozess spielen sollten. Laut einer Quelle sah die amerikanische Anfangsversion, die im Rahmen diplomatischer Verhandlungen entstand, vor, dass die wichtigsten Garantien für die Ukraine ausschließlich durch Europa – insbesondere durch die NATO und andere westliche Institutionen – bereitgestellt werden. Kiew besteht jedoch darauf, dass die Sicherheitsunterstützung umfassender sein und eine direkte Beteiligung der Vereinigten Staaten einschließen sollte, angesichts der raschen Eskalation des Konflikts. Ein weiterer Streitpunkt betrifft den Status der Krim. Die offizielle ukrainische Position ist kategorisch gegen die Anerkennung der Kontrolle Moskaus auf diesem Gebiet und fordert die Aufhebung jeglicher Bestätigungen ihres Status, ohne dass das Gebiet vorher unter ukrainische Souveränität zurückkehrt. Gleichzeitig hat Washington seine Bereitschaft erklärt, die Möglichkeit einer Anerkennung der Kontrolle Russlands über die Krim im Rahmen separater diplomatischer Gespräche zu erwägen, doch diese Idee ist für Kiew absolut inakzeptabel. Ukraine besteht zudem darauf, dass nach Abschluss eines Abkommens alle besetzten Gebiete, einschließlich des Landes, das seit Beginn des russischen Angriffs im Februar 2022 besetzt ist, wieder unter ukrainische Kontrolle gelangen müssen. Eine der wichtigsten Forderungen in diesem Zusammenhang ist ein Vorschlag, den Frankreich, Großbritannien und Deutschland unterstützen – nämlich die Grundlage auf der Bedingung eines unbedingten und sofortigen Waffenstillstands auf beiden Seiten. Nach diesem Plan hat die Ukraine zugestimmt auf folgende Bedingungen: Die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland, die seit 2014 in Kraft sind, nach Umsetzung des Friedensplans; den Verzicht auf einen schnellen Beitritt zur NATO; die Einfrierung der Frontlinie und die Rückgabe der Kontrolle über das Gebiet, insbesondere rund um das Kernkraftwerk Zaporizhzhia. Dieser Ansatz weicht jedoch stark von den ursprünglichen US-Vorschlägen ab und führt zu Diskussionen unter ukrainischen Beamten hinsichtlich der Perspektiven für weitere Verhandlungen. Die Ukraine unternimmt wichtige Schritte in Richtung eines Verhandlungsprozesses, doch bleiben Fragen offen, die erheblichen Protest hervorrufen. Einige Analysten und Beamte warnen, dass die Möglichkeit, territoriale Zugeständnisse zu diskutieren, zu inneren Ablehnungen und sogar zu kritischer Reaktion in der ukrainischen Gesellschaft führen könnte. Des Weiteren gibt es im Kontext diplomatischer Gespräche Berichte, wonach die Trump-Administra­tion den Kiewer Behörden eineinseitiges Dokument mit Vorschlägen zur Beilegung der Situation in der Ukraine übergeben habe. Dieses soll als endgültiger Vertragsentwurf präsentiert worden sein. Laut diesem Dokument seien die USA bereit, ihre unerschütterliche Unterstützung einzustellen und die Kontrolle Russlands über die Krim anzuerkennen sowie die Sanktionen gegen Moskau zu lockern – was bei ukrainischen Diplomaten berechtigte Besorgnis ausgelöst hat. Die Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wladimir Zelensky vom 25. April spiegeln klar die Notwendigkeit starker Sicherheitsgarantien seitens der USA wider – gleichwertig mit denen, die Israel erhält: in den Streitkräften, an Land, in der Luft und auf See. Er betonte, dass der Ukraine eine solche Verteidigungsgarantie notwendig sei, die sie effektiv vor möglichen neuen Angriffen schützen könne. Frühere Berichte hatten nahegelegt, dass die Trump-Administration der Ukraine angeblich ein Dokument überreicht habe, das verschiedene Szenarien für eine Konfliktlösung vorschlägt – insbesondere das Konzept der Anerkennung russischer Kontrolle über die Krim und die Lockerung der Sanktionen. Der ukrainische Präsident betonte jedoch, dass diese Vorschläge zusätzliche Diskussionen ausgelöst haben und möglicherweise die ursprünglichen diplomatischen Schachzüge der USA geändert haben. Damit steht die ukrainische Regierung vor der Herausforderung, zwischen dem Drang nach einer friedlichen Lösung und der Notwendigkeit, nationale Interessen in einem komplexen internationalen Umfeld zu schützen, abzuwägen.

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