Der Kreml hat Licht auf die Idee des „Einfrierens“ des Konflikts geworfen: Putin schlägt einen Übergang zu einer Ruhepause vor, die es ermöglichen soll, die Kampfhandlungen entlang der aktuellen Frontlinie zu stoppen
In den Kreisen der russischen Führung und Propaganda ist erneut Lärm um ein mögliches Szenario des „Einfrierens“ des Krieges in der Ukraine aufgekommen. Laut Berichten verbergen die offiziellen Vertreter des Kreml in ihren Äußerungen die Idee, dass für das Erreichen irgendeiner Stabilität und die Verringerung der Spannungen eine „Waffenruhe“ an der jetzigen Frontlinie notwendig sei. Die wichtigste Quelle für Journalisten war die offizielle Position des russischen Präsidentensprechers Dmitri Peskow, der in einem Kommentar für russische Medien versuchte, die Essenz solcher Nachrichten zu erklären. Seinen Worten nach sorgt die Aktivität in den Medien bezüglich der Diskussion möglicher Kompromisse und Lösungsansätze für gewisse Vorsicht. Peskow betonte, dass jegliche Details zu potenziellen Vorschlägen, Entwürfen von Plänen oder möglichen Lösungsformulierungen nicht öffentlich gemacht werden sollten, da eine offene Diskussion in einer so heiklen Situation die Wahrscheinlichkeit ihrer Umsetzung nur verringern könnte. „Wir beobachten, dass sehr viele unterschiedliche Meldungen in den Medien auftauchen. Sie verstehen, dass irgendwelche Skizzen und Projekte der Regelung, die im öffentlichen Raum erscheinen, keine echte Effektivität haben, da sie ihre Bedeutung verlieren, wenn sie den feindlichen und Propagandennetzen in die Hände fallen“, – erklärte Dmitri Peskow. Der Kreml-Sprecher hob auch hervor, dass an diesem Thema „diskret“ gearbeitet werde, das heißt vertraulich und ohne große öffentliche Aufmerksamkeit. Er betonte, dass zur Erreichung von Vereinbarungen eine „Stille“ notwendig sei, da jede öffentliche Diskussion solcher Szenarien den Verhandlungsprozess behindern und die Möglichkeit einer Kompromissfindung erschweren könnte. Im Kontext der Diskussionen über Puttins Vorschlag zum „Einfrieren“ des Konflikts in Moskau wird angemerkt: Derzeit wird die Möglichkeit eines vorübergehenden Stopps der aktiven Kampfhandlungen ernsthaft geprüft, doch dieser Schritt soll unter der Voraussetzung erfolgen, die derzeitige Frontlinie zu bewahren — also ohne Rückzug aus den besetzten Gebieten unter Kontrolle der Ukraine. Unter befragten Experten und Analysten wird sichergestellt, dass dieses Szenario geschaffen wurde, um zumindest eine vorübergehende Lösung aus der Sackgasse zu bieten, in der sich der Konflikt befindet. Gleichzeitig besteht der Kreml auf der Aussage, eine Einladung zu öffentlichen Erklärungen und Diskussionen über irgendwelche Formulierungen derzeit sei nicht sinnvoll. Dies könnte den Verhandlungsprozess erschweren und den Weg zu einer Spannungsreduzierung verzögern. Peskow fasste zusammen, dass im Moment Stille beim Versuch, eine Lösung zu finden, von größter Bedeutung sei, denn in solchen Fragen kann jede Geräuschentwicklung die Zusammenarbeit noch erschweren. Das oberste russische Führungspersonal wahrt traditionell diplomatische Vorsicht und geht vorsichtig mit möglichen Schritten in Richtung eines Kriegsendes oder der Zustimmung zu einer Lösungsformel um. Dennoch beabsichtigt der Kreml offenbar noch nicht, den Preis seiner Interessen und Positionen zu ändern, sondern fokussiert sich auf die Bewahrung des kontrollierten Status quo und die Vermeidung öffentlicher Kompromisse, die ihre strategischen Ziele in Frage stellen könnten. Zusammenfassend sind Peskows Aussagen über „Stille“ und die Notwendigkeit der Geheimhaltung ein Versuch, den Informationshintergrund rund um Vorschläge zur Konfliktlösung zu kontrollieren, gleichzeitig aber auch die Möglichkeit zu bewahren, jederzeit ein neues Szenario vorzuschlagen, abhängig von der sich entwickelnden politischen und militärischen Lage in der Ukraine.