Der französische Außenminister Jean-Noël Barré hat eine wertvolle und ziemlich scharfe Stellungnahme zum sogenannten „Oster-Feierpause“ Russlands abgegeben, die seiner Aussage nach eher als Marketing-Trick denn als echter Schritt zum Frieden im Krieg gegen die Ukraine dient

Chas Pravdy - 22 April 2025 12:26

In einem Interview mit FranceInfo am Dienstag bezeichnete der französische Diplomat diese Initiative des Kremls als „Marketing-Operation“ oder, nach seinen Worten, eine „Köder-Operation“, die nicht auf eine echte Waffenruhe abzielt, sondern darauf, den Eindruck von Fortschritt zu erwecken und möglicherweise das Vertrauen der USA, insbesondere des Präsidenten Donald Trump, zu gewinnen. Barré betonte, dass der derzeit angekündigte „Frieden“ von Wladimir Putin, der nur wenige Tage hielt, vor allem eine Informationsprovokation sei. Seiner Meinung nach sei dieser Schritt rein taktisch – ein Versuch, ein positives Image zu schaffen, um die Weltgemeinschaft und die innere Öffentlichkeit von den realen Kampfhandlungen und deren Ausmaß abzulenken. Der Minister hob hervor, dass das Hauptziel des Kremls darin bestehe, noch größere Enttäuschung und Wut in den USA zu vermeiden, da in Washington und anderen Hauptstädten des Westens die Befürchtungen bezüglich Dauer und Umfang des Krieges zunahmen. Laut einer Quelle von „European Pravda“, zitiert aus Politico, bleibt der Kreml weiterhin unfähig, seine erklärten Ziele einer vollständigen Einstellung der Feindseligkeiten umzusetzen. Russland hat den ukrainischen Vorschlag für sofortige und bedingungslose Waffenruhe abgelehnt und eine lange Liste von Bedingungen vorgelegt, die die Umsetzung faktisch verzögern oder blockieren. Darüber hinaus verletzten russische Truppen wiederholt Abkommen über das Verbot, auf die ukrainische Energieinfrastruktur zu zielen. In einer Zeit, in der diplomatische Bemühungen um Frieden laufen, führt dieses Verhalten zu längeren Verzögerungen und Zweifeln an den ehrlichen Absichten Moskaus. Nach Angaben westlicher Quellen verliert US-Präsident Donald Trump zunehmend den Glauben an eine schnelle und erfolgreiche Beendigung des Krieges. Seine Kritik an den Aktionen Russlands und seines Führers Wladimir Putin nimmt zu, während er Unzufriedenheit mit dem ukrainischen Führer Wladimir Zelenski ausdrückt und behauptet, Putin sei „wütend“ auf ihn. Trump mahnt öffentlich, er strebe danach, Frieden zu erreichen und den Konflikt zu beenden, und kündigte an, noch in dieser Woche Details seines „Friedenplans“ für die Ukraine präsentieren zu wollen. Laut Quellen der amerikanischen Zeitung The New York Post sieht Trumps Initiative die Schaffung einer gemeinsamen internationalen Kommission vor, in die Ukraine, Russland und neutrale Länder aufgenommen werden, um den Waffenstillstand-Prozess zu koordinieren und Verhandlungen zu starten. Es geht um einen Mechanismus zur Überwachung der Einhaltung des Waffenstillstands, der Provokationen und Verletzungen auf beiden Seiten verhindern soll. Ein bedeutendes Ereignis in diplomatischen Kreisen wird das Treffen sein, das für den 23. April in London geplant ist. Dort werden die USA, die Ukraine und wichtige europäische Verbündete die nächsten Schritte zur Erreichung des Friedens und zur Stabilisierung der Situation rund um den ukrainisch-russischen Konflikt diskutieren. Es wird erwartet, dass dieses Treffen eine wichtige Plattform zur Entwicklung neuer Kooperationen und zur Suche nach Wegen zur Bewältigung der Krise bildet, die bereits über ein Jahr Menschenleben zerstört, Infrastruktur zerbombt und unvorhersehbare geopolitische Auswirkungen auf die gesamte Region hat. Insgesamt bleibt die Lage angespannt und volatil. Während die internationale Öffentlichkeit die jüngsten Äußerungen Russlands und seine Taktik beobachtet, bleibt die zentrale Frage: Wann und wie wird es gelingen, einen echten, ganzheitlichen Frieden zu erreichen, und nicht nur deklaratorische „Waffenstillstände“, die oft erscheinen, wieder verschwinden, und dabei Zerstörung und menschliche Tragödien hinterlassen.

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