Russische Truppen haben Katerynivka im Lyman-Sektor eingenommen und brechen damit den angespannten Waffenstillstandsmodus, wie das Monitoringsystem DeepState berichtet

Chas Pravdy - 20 April 2025 19:23

Nach deren Angaben hat die Besatzungsarmee der RF bis Sonntagabend vorgerückt und kontrolliert einen strategisch wichtigen Ort sowie die Gebiete in der Nähe von Novyi, Preobrazhenka und Sukhaja Balka. Dies deutet darauf hin, dass die russischen Truppen weiterhin Kämpfe im Osten der Ukraine führen und die Worte über einen „Waffenstillstand“, den der russische Präsident Wladimir Putin ausgerufen hat, missachten. Die Vorgeschichte dieser Situation ist äußerst komplex. Am Samstag kündigte der Kreml eine sogenannte „ostereierähnliche Osterpause“ an, die nur zwei Tage dauern sollte — vom Abend des 19. April bis Mitternacht des 21. April. Offiziell in Russland hieß es, die Beschüsse und Kampfhandlungen würden unter der Bedingung eines Einhaltens des Waffenstillstands durch Kiew eingestellt. Im Gegenzug betonte der ukrainische Präsident Wladimir Zelensky am Samstagabend, dass die Ukraine symmetrisch reagieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen werde, um auf jegliche Formen fremder Aggression zu antworten. Er unterstrich zudem die Bereitschaft, diese Kampfpause auch nach Ablauf des angekündigten Waffenstillstands fortzusetzen, sofern alle Seiten zu einer gegenseitigen Einigung über die Einstellung der Kampfhandlungen gelangen und vollständige Ruhe an der Front erreicht wird. Jedoch zeigen die Daten des Monitoringprojekts DeepState eine völlig andere Realität. Nach deren Informationen haben ukrainische Streitkräfte auf den meisten Frontabschnitten keine Anzeichen dafür wahrgenommen, dass die Russen ihr Versprechen, die Kampfhandlungen einzustellen, einhalten. Militärexperten berichten, dass die Lage weiterhin sehr angespannt ist: Seit dem 20. April, bis 16 Uhr, hat es mindestens 45 Gefechte gegeben. Ein Großteil davon — etwa 20 — fand genau im Pokrovski-Sektor statt, was auf eine Aktivierung russischer Kampfhandlungen trotz der angekündigten Waffenruhe hindeutet. Laut Angaben des Stabs der Vereinigten Streitkräfte der Ukraine haben die russischen Truppen, sich hinter ihrer „großen Pause“ versteckend, tatsächlich ihre Bemühungen verstärkt, Routen für den Transport schwerer Technik vorzubereiten und neue Manöver durchzuführen. Besonders aktive Gebiete bleiben weiterhin im Lyman-Sektor, wo die Gruppe der Operativen Kommandos „Nord“ — entgegen den offiziellen Versprechen — ihre Kräfte für weitere intensive Kampfhandlungen konzentriert. Insgesamt bleibt die Lage angespannt und vielschichtig. Kiew und die ukrainischen Sicherheitskräfte betonen nachdrücklich, dass jedes „Waffenstillstands“-Angebot aus Moskau mindestens eine Illusion sei, da die tatsächlichen Kampfhandlungen in verschiedenen Formen weitergehen. Deshalb rufen das Militärkommando und Experten die Ukrainer auf, vorsichtig zu bleiben, maximale Wachsamkeit zu bewahren und sich auf alle möglichen Entwicklungen an der Front vorzubereiten. Zugleich bereiten sich die ukrainischen Streitkräfte bereits aktiv auf neue Kampfaufträge vor, da die russischen Besatzungstruppen ihre Positionen weiter verstärken und die Kampfaktivitäten in Regionen erhöhen, die zuvor weniger angespannt erschienen.

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