Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat erneut die unerschütterliche Position seines Landes bezüglich der Militäroperation im Gazastreifen bestätigt und deutlich gemacht: Die israelische Regierung sieht keine Alternative dazu, die Kampfhandlungen fortzusetzen, bis ihre Ziele vollständig erreicht sind

Chas Pravdy - 20 April 2025 03:27

In seiner letzten Erklärung, die er am Samstag abgab, betonte er, dass das endgültige Ziel der israelischen Militäroffensive die Zerstörung der Hamas-Struktur, die Befreiung aller Geiseln sowie die Gewährleistung der Sicherheit der Bürger des Landes seien. Laut Regierungschef werden die israelischen Streitkräfte so lange handeln, wie es notwendig ist, bis diese drei Schlüsselaufgaben erfüllt sind. Darüber hinaus warf Netanjahu der palästinensischen Gruppe vor, sich geweigert zu haben, das letzte Angebot zum Austausch zu akzeptieren — die Freilassung der Hälfte der Geiseln im Austausch gegen eine humanitäre Waffenruhe. „Wir werden nicht aufhören, bis wir unser Endziel erreicht haben — die vollständige Zerstörung der Hamas, die Freilassung aller Geiseln und die Garantie, dass Gaza keine Bedrohung mehr für die Sicherheit unseres Landes darstellt“, betonte er. Zudem bekräftigte der Premier in seiner Rede die unveränderte Haltung Israels hinsichtlich des iranischen Nuklearprogramms und versicherte den Bürgern, dass alle Mittel eingesetzt würden, um Iran daran zu hindern, Atomwaffen zu erlangen, da dies weiterhin eine der wichtigsten Prioritäten seiner Außenpolitik sei. Vor dem Hintergrund dieser Äußerungen wächst der innere Druck auf die Führung des Landes. Familien israelischer Geiseln, sowie Reservisten und ehemalige Militärangehörige fordern zunehmend eine Überprüfung der Strategien und ein Ende der Militäraktion. Sie klagen darüber, dass eine Eskalation des Konflikts und übermäßige Härte die Chancen auf eine diplomatische Lösung schmälern. Außerdem äußern politische Kritiker ihre Besorgnis darüber, dass es der israelischen Führung bisher nicht gelungen ist, einen diplomatischen Weg zur Versöhnung zu finden, nachdem letzten Monat der seit Beginn des Konflikts bestehende Waffenstillstand aufgekündigt wurde. Laut operativen Angaben der israelischen Armee wurden in den vergangenen Wochen im Gazastreifen mehr als 40 Hamas-Kämpfer getötet. Zudem wurde am Samstag der erste Verlust eines israelischen Soldaten seit Beginn der neuen Kriegswelle verzeichnet — dieser wurde im Norden des Gazastreifens gefunden, was den ersten solchen Verlust seit der offiziellen Wiederaufnahme der Kampfhandlungen am 18. März darstellt. Nun planen die israelischen Streitkräfte, ihre Angriffe im gesamten Gazastreifen zu verstärken, mit dem Ziel, weite „Sicherheitszonen“ innerhalb des Gebiets zu schaffen, das von über zwei Millionen Menschen bewohnt wird. Diese Strategie wirft jedoch bei der internationalen Gemeinschaft Bedenken hinsichtlich einer möglichen Verschärfung der humanitären Krise und zivilen Opfer auf. Hamas hingegen drängt auf den Abzug der israelischen Truppen aus dem Sektor und fordert die Rückkehr zum Status quo vor Beginn der Kampfhandlungen, wobei betont wird, dass sie ihre Gebiete mit allen Mitteln verteidigen werden. Zufällige oder vorsätzliche Eskalationen des Konflikts haben dazu geführt, dass internationale Vermittler umgehend Vorschläge für einen Waffenstillstand unterbreiten, bislang jedoch ohne bedeutenden Erfolg. Zur Erinnerung: Im Januar hatte Israel eine Vereinbarung mit Hamas über einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln gebilligt. Doch bereits im Februar und März forderten internationale Akteure, darunter die USA unter Präsident Donald Trump, eine Überprüfung dieser Absprachen wegen der Unfähigkeit, alle Geiseln freizulassen, und des mangelnden Vertrauens in die Zusagen Hamas'. Die Wiederaufnahme der militärischen Aktionen am 18. März setzte diese Spannungen fort, und die Bemühungen internationaler Vermittler blieben ohne wesentlichen Fortschritt. Damit verschärft sich die Lage im Gazastreifen unaufhörlich, und die Perspektiven einer schnellen Lösung des Konflikts erscheinen fraglich. Ukrainische Analysten stellen fest, dass trotz der strengen Außenpolitik und diplomatischer Bemühungen die Konfrontation wahrscheinlich andauern wird, wobei die Hauptleidtragenden weiterhin die Zivilbevölkerung der Region sein werden.

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