Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Zelenskyj, betonte in seiner kürzlichen Ansprache, dass das Land nach dem Prinzip der Spiegelantwort handeln werde, falls Russland einen Waffenstillstand anbiete

Chas Pravdy - 19 April 2025 21:33

Zugleich hob er hervor, dass die Lage an der Front weiterhin angespannt bleibt: die russischen Truppen setzen ihre Sturmoperationen fort und erhöhen keinesfalls die Aktivität ihrer Artilleriebeschüsse, was auf mangelndes echtes Interesse an Frieden seitens Moskaus hinweist. Darüber informierte der Staatschef auf Telegram sowie ukrainische Quellen, darunter Ukrainska Prawda (UP). Zelenskyj erinnerte daran, dass die USA bereits am 30. März einen 30-tägigen Waffenstillstand – also eine vollständige Waffenruhe – vorgeschlagen hatten, die die ukrainische Seite unterstützte. Zugleich äußerten sich die Vertreter des Kremls zu dieser Initiative zuvor auch eher wohlwollend. Der ukrainische Führer hob jedoch hervor, dass der Waffenstillstand gegenseitig und bedingungslos sein müsse. Seinen Worten nach werde die Ukraine im Falle eines echten Entgegenkommens Russlands entsprechend reagieren: Exc danke an die Aktionen Moskaus werde die Ukraine Sturmangriffe und Artillerieeinsätze ebenfalls einstellen. Gleichzeitig machte Zelensky jedoch unmissverständlich klar, dass gegenwärtig kein Vertrauen in Moskaus Aussagen besteht, da diese aktiv manipulieren und jegliche Gelegenheit für Täuschungsmanöver nutzen. Der Staatspräsident fügte hinzu, dass, falls Russland tatsächlich bereit für einen Waffenstillstand sei und die Beschüsse einstellen sollte, die Ukraine bereit sei, diesen auch über Ostern hinaus zu verlängern, bis zum 20. April. Seiner Ansicht nach könne dies eine Chance für eine friedliche Beilegung des Konflikts darstellen, da die dreitägige Frist die minimale Zeit sei, die erforderlich sei, um ernsthafte Absichten und Vertrauen zu formen. Derzeit jedoch ruft die Situation erhebliche Zweifel hervor. Laut Angaben des ukrainischen Kommandos dauern auf einzelnen Frontabschnitten aktive russische Sturm- und Artilleriebeschüsse an. Militärs berichten, dass viele dieser Angriffe in den Regionen Lyman und Kramatorsk stattfinden, wo die russische Aktivität bis zum Abend des 19. April deutlich zurückgegangen, jedoch nicht vollständig eingestellt wurde. Besonders angespannt ist die Lage im Kupyansk-Korridor: dort verzeichnen ukrainische Streitkräfte laut Meldungen durchgehend geringe Beschussintensität, doch die Fakten bleiben bestehen – am Samstag wurde Kupyansk von einem russischen KAB (Kampfflugzeugbomber) getroffen, und es werden Gespräche über ein mögliches "Probe-" oder Vordereinigungswaffenstillstands geführt, das angeblich ab 18 Uhr beginnen soll. Insgesamt sind ukrainische Streitkräfte und Experten skeptisch gegenüber langfristigen Abkommen mit Moskau. Sie sind überzeugt, dass der Kreml jede Gelegenheit nutzt, um die Aggression unter dem Deckmantel von Waffenstillstandsankündigungen fortzusetzen, während seine tatsächlichen Absichten durch die Handlungen an der Front klar sichtbar werden. Zelenskyj betonte erneut, dass die ukrainischen Streitkräfte und die Führung ausschließlich rational, verantwortungsvoll und spiegelbildlich handeln werden – jeder Schlag werde eine Antwort sein, um die Verteidigungsposition zu sichern und eine weitere Eskalation des Konflikts zu verhindern. Bezüglich konkreter Details zur Lage werden am Abend regelmäßig Berichte des Kommandanten der Vereinigten Streitkräfte der Ukraine, Oleksandr Syrskyi, erwartet. Diese sollen Aufschluss darüber geben, welche Situation an der Front beobachtet wird und inwieweit die Bedrohung durch den Gegner abgenommen hat. Den Angaben ukrainischer Streitkräfte zufolge nahm die Aktivität der russischen Truppen nach 18 Uhr am 19. April in einigen Richtungen, insbesondere in Lyman und Kramatorsk, de facto ab, wurde jedoch nicht vollständig eingestellt. Der Tag blieb erneut angespannt, da die Russen am Samstag ein "Oster-Waffenruhe" ausriefen und ankündigten, die Kampfhandlungen vom Abend des 19. April bis Mitternacht am 21. April einzustellen. Das russische Verteidigungsministerium behauptet, dass die russischen Streitkräfte die Ruhephase bei gegenseitiger Einhaltung mit der Ukraine einhalten. Allerdings erklärten ukrainische Offizielle, darunter Außenminister Andrij Siwiga, dass die Aktivität russischer Angriffe und Drohnen auch nach der Verkündung der Ruhephase weitergehe. Sie betonten, dass die Ukraine bereits am 11. März der US-Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe zugestimmt habe und nun auf konkrete Schritte Moskaus warte. Besonders erwähnenswert ist, dass Oleksandr Prokudin, Leiter der regionalen Militärverwaltung im Gebiet Cherson, berichtete, dass russische Drohnenangriffe in der Region trotz angeblich ausgerufener Waffenruhe weitergingen. Dies bestätigt die Tendenz Moskaus, sich nicht an getroffene Abkommen zu halten, und zeigt, dass der "Ruhemodus" momentan nur eine taktische Strategie ist, nicht der Wille, die Kampfhandlungen tatsächlich zu beenden. Generell betonen ukrainische Führer und Verteidiger konsequent: Moskau müsse beweisen, dass es seine Absichten ernst meint, und verdeutliche seine wahre Natur durch Aktivitäten an der Front und das Aufrechterhalten der angespannten Lage. Die Ukraine werde weiterhin ausschließlich im eigenen Interesse handeln, die Welt zu objektivem Verhalten aufrufen und sich auf alle Szenarien einstellen. Denn, so der ukrainische Präsident, ist das Wichtigste, die Einheit und Bereitschaft für alle Herausforderungen zu bewahren, um dem Aggressor nicht zu erlauben, die ukrainische Unabhängigkeit und Sicherheit zu zerstören.

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