Der US-Außenminister Marco Rubio machte eine überraschende Erklärung, die die Herangehensweise Washingtons an den ukrainischen Konflikt grundlegend verändern könnte
In einem Interview mit mehreren Journalisten, die vor dem Frachttor seines Flugzeugs am französischen Flughafen Le Bourget versammelt waren, deutete der Diplomat an, dass die Aussicht auf eine Friedensvereinbarung in der Ukraine zunehmend ungewiss wird. Seinen Worten zufolge wollen die Vereinigten Staaten in den kommenden Tagen klären, ob überhaupt ein Weg zu dauerhaftem Frieden gefunden werden kann. Falls sich dieser Weg als unwahrscheinlich oder gar unerreichbar erweist, seien sie bereit, auf langwierige Verhandlungen zu verzichten und zu anderen Prioritäten überzugehen. Rubio hob hervor, dass „wir in den nächsten Tagen feststellen müssen, ob der Frieden möglich ist oder nicht. Wenn nicht, müssen wir weiterziehen, da die USA andere Prioritäten haben.“ Diese Aussage kann als bedeutender Hinweis verstanden werden, dass Washington die Möglichkeit einer Beendigung der diplomatischen Bemühungen oder einer Umlenkung seiner Anstrengungen in eine andere Richtung nicht ausschließt, falls die Aussicht auf Frieden als unerreichbar erscheint. Es ist zu bemerken, dass Marco Rubio am Donnerstag, dem 17. April, nach Paris reiste, um an den ersten offenen Diskussionen über die Ukraine teilzunehmen, an denen amerikanische, europäische und ukrainische Vertreter beteiligt sind. Diese Treffen finden vor dem Hintergrund einer Verzögerung bei den Verhandlungen über die Beilegung der Kämpfe statt, die genau von Washington initiiert wurden. Während diplomatische Schritte bislang ergebnislos bleiben, versuchen europäische Länder, ihre Stimme und Position im politischen Diskurs Gehör zu verschaffen. Auch wenn die USA formell keine ausdrückliche Ablehnung der Suche nach einem Kompromiss äußern, wirft die geäußerte Bereitschaft, die Verhandlungen zu beenden, viele Fragen über die zukünftige Entwicklung der diplomatischen Bemühungen in dieser komplexen Situation auf. Bedeutet dies eine strategische Kursänderung der USA? Könnte Washington sich künftig auf andere geopolitische Prioritäten konzentrieren und die ukrainische Frage in den Hintergrund rücken? Auf diese Fragen gibt es momentan keine klare Antwort, und die Lage im ukrainisch-russischen Konflikt bleibt weiterhin unsicher und angespannt.