Der Kreml intensiviert seine Bemühungen, die europäische Unterstützung für die Ukraine einzudämmen, indem er versucht, den Eindruck der Provokation dieser Unterstützung zu erwecken und weiteres Wachstum zu erschweren

Laut Experten des Instituts für Kriegsstudien (ISW) nutzt die russische Führung immer aggressivere Rhetorik, um die Bemühungen des Westens, Kiew im Kampf gegen die russische Aggression zu unterstützen, zu diskreditieren und faktisch zu bremsen. Fachleute betonen, dass der Kreml diese Taktik anwendet, um europäische Länder davon zu überzeugen, dass jegliche militärische Hilfe für die Ukraine provokativ ist, und sie aufzufordern, weitere Schritte zu unterlassen. Am 17. April äußerte die russische Außenministerin Maria Zacharowa scharfe Kommentare bezüglich eines möglichen Eingreifens Deutschlands im Krieg in der Ukraine. Sie warnte, dass ein Taurus-Raketenschlag auf russisches Territorium durch Deutschland als direkte Beteiligung Berlins am Konflikt gewertet wird. Solche Äußerungen sind Teil einer breiteren Taktik des Drucks und der Demonstration der Fähigkeit des Kremls, auf Bedrohungen aus westlicher Richtung zu reagieren, was die Spannungen in der internationalen Arena erhöht. Zudem scheut die russische Diplomatie nicht davor, Drohungen gegenüber den baltischen Staaten und Polen auszusprechen, die die Ukraine aktiv unterstützen. Man droht damit, dass im Falle einer Eskalation, bei der die NATO Gewalt gegen Russland oder Belarus anwendet, die unmittelbaren Konsequenzen die Regionen betreffen, insbesondere Estland. Solche Drohungen werden bereits wiederholt eingesetzt, um die Unterstützung zu bremsen und die eigene Position zu stärken. Experten fügen hinzu, dass Russland bereits ähnliche Taktiken eingesetzt hat – einschließlich Drohungen und Erpressung mit Nuklearwaffen sowie Überlegungen zu militärischen Interventionen – um die Reaktion des Westens zu beeinflussen und die Unterstützung für die Ukraine zu verringern. Laut der Analyse des ISW versucht Russland außerdem, die europäischen Bemühungen, die Verteidigungsfähigkeiten der Ukraine und Europas zu stärken, als provokative Handlungen darzustellen, die die Spannungen nur erhöhen. Ziel ist es, europäische Länder davon abzuhalten, zusätzliche militärische Unterstützung an die Ukraine zu leisten und deren Verteidigungsfähigkeit zu stärken. Gleichzeitig beharrt der Kreml weiter auf der Idee, dass eine rücksichtlose Verstärkung der Verteidigung Kiews die Grundlage für neue Konflikte (statt für Frieden) sein könnte. Aktuelle Berichte zeigen, dass russische Offizielle weiterhin die Notwendigkeit betonen, dass die Ukraine bedeutende territoriale Zugeständnisse machen muss, um bei Verhandlungen mit westlichen Diplomaten eine Einigung über ein mögliches Kriegsende zu erzielen. Zudem führen die russischen Truppen regelmäßig Angriffe in schon festgelegten Richtungen durch, wobei sie auf groß angelegte mechanisierte Offensiven setzen. So führten die Russen in der Region Saporischschja einen groß angelegten Bodentaktikangriff durch, was auf eine Veränderung ihrer Taktik und einen Versuch hinweisen könnte, den Druck auf ukrainische Stellungen zu erhöhen. Insgesamt bleibt die Lage angespannt: Der Kreml passt seine militärische und Informationskampagne aktiv an, nutzt Drohungen, Erpressung und Provokationen, um westliche Länder von weiterer militärischer Unterstützung für Kiew abzuhalten. Der Einsatz von Drohnen für Angriffe mit chemischer Waffe, was die Chemiewaffen-Konvention verletzt, ist ein weiteres deutliches Zeichen für die Eskalation russischer Aggression. Zugleich meldet der ukrainische Präsident Wladimir Zelensky Erfolge in der Diplomatie — die USA und die Ukraine stehen kurz vor dem Abschluss eines bilateralen Abkommens zur Nutzung natürlicher Ressourcen, was für beide Seiten strategisch bedeutsam sein könnte und die Zusammenarbeit stärken würde. Im Kontext arbeitet die Ukraine weiterhin an der Schaffung neuer Verteidigungsmöglichkeiten, während ukrainische Streitkräfte aktiv Geländegewinne erzielen. Jüngste Erfolge, insbesondere die Fortschritte nordöstlich von Torschk, geben Anlass zur Hoffnung auf weitere Befreiungen der besetzten Gebiete. Gleichzeitig haben russische Truppen ihre Aktivitäten in der Kursker Region und in der Nähe der ukrainischen Grenzen, darunter bei Kupjansk, Torschk, Pokrowsk sowie in Gebieten nahe der Region Zaporischschja, verstärkt. Dies deutet auf systematische Versuche des Kremls hin, seine militärische Präsenz zu erweitern und möglichst viele Gebiete unter Kontrolle zu bringen. Insgesamt bleibt die Situation herausfordernd für die Ukraine und ihre Partner, zeigt aber zugleich ein hohes Maß an Widerstandsfähigkeit und Bereitschaft zum Widerstand. Expertenanalysen deuten darauf hin, dass die Kreml-Strategie, die Unterstützung Europas und der USA zu verringern, sich mit den tatsächlichen Entwicklungen auf dem Schlachtfeld und in der Diplomatie widersprechen wird, und der Kampf um die zukünftige Unabhängigkeit der Ukraine an Intensität gewinnt.