Das Staatliche Untersuchungsbüro hat ein groß angelegtes Korruptionssystem innerhalb des ukrainischen Verteidigungsministeriums aufgedeckt, das es ermöglichte, Wehrpflichtige illegal zu reservieren, wobei erhebliche Geldbeträge von interessierten Kunden eingestrichen wurden

Im Zuge der Ermittlungen wurden mehrere Personen festgenommen, darunter ein aktueller Offizier einer zentralen Abteilung des Verteidigungsministeriums, der seine Dienststellung für die Unterstützung illegaler Operationen ausnutzte. Wie die Ermittler feststellten, hat dieser Offizier eine skrupellose Fälschungstaktik eingerichtet, um die Reservierung von Wehrpflichtigen durch Scheinbeschäftigung zu simulieren. Mit gefälschten Dokumenten, wie Ernennungsurkunden und Reservierungsbescheinigungen, sorgte er für eine fiktive „Abwicklung“, bei der Männer den Status erhielten, der in Wirklichkeit nie bestand. Die entsprechenden Anweisungen ermöglichten die Eintragung der Daten in das Einheitliche Staatsregister der Wehrpflichtigen „Oberig“, wodurch der Eindruck legaler Verfahren vermittelt wurde. Laut Informationen, die im Rahmen der Ermittlungen veröffentlicht wurden, sind in dieses System insgesamt mehr als 50 Personen verwickelt. Sie entzogen sich ihren Bürgerpflichten und erhielten für die „Dienstleistung“ der Reservierung zwischen 8.000 und 10.000 US-Dollar. Nachweislich wurde die Zahlung in bar, per Überweisung auf Bankkarten oder sogar in Kryptowährung geleistet – je nach Komfort der Kunden. Für das Geld erhielten die „Kunden“ Papierdokumente und „Unterstützung“, jedoch wurden tatsächlich keine Maßnahmen zur Arbeitsplatzbeschaffung oder Erfüllung der Dienstpflichten ergriffen. Es wurde festgestellt, dass die Männer formal die Möglichkeit erhielten, einer Einberufung und dem Dienst in den Streitkräften der Ukraine zu entgehen, aber die meisten von ihnen begingen dies kaum. Sie blieben in den Einheiten des Verteidigungsministeriums unbemerkt, und ihre „Zuweisungen“ waren entweder nicht durch offizielle Dokumente belegt oder ihre Daten wurden nicht in die entsprechenden staatlichen Register übertragen. Zudem prüfen die Ermittler, ob es ihnen gelungen war, erhebliche Gehälter aus dem Staatshaushalt zu beziehen, was die Situation weiter erschwert. Während der Festnahme des Offiziers wurden gleichzeitig Ermittlungen gegen seine mutmaßlichen „Komplizen“ und Beamte der territorialen Rekrutierungszentren durchgeführt. Die Strafverfolgungsbehörden führten Durchsuchungen in seiner Wohnung durch, bei denen Dokumente, Korrespondenz und andere Materialien beschlagnahmt wurden, die Hinweise auf eine Beteiligung an korrupten Machenschaften liefern könnten. Die festgenommene Person wurde gemäß den Verfahrensregeln inhaftiert; ihr wurde bereits die Verdachtsvorwürfe wegen Bestechung mitgeteilt. Derzeit plant die Ermittlungsbehörde, beim Gericht einen Antrag auf Untersuchungshaft für den Betroffenen zu stellen. Nach Informationen aus Quellen droht ihm bei Verurteilung eine Freiheitsstrafe von bis zu 10 Jahren mit Einziehung des Vermögens. Zudem setzen die Ermittler die Untersuchung fort, um alle Personen zu identifizieren, die an der systematischen Korruption in militärischen und verteidigungstechnischen Strukturen beteiligt sind, einschließlich der Möglichkeit, Beamte anderer Behörden, insbesondere der Streitkräfte der Ukraine und der Strafverfolgungsbehörden, einzubeziehen. Die Ermittlungen in dieser Korruptionsmasche dauern an, und die Ermittler hoffen, alle Ausmaße aufzudecken und sämtliche an der Entstehung und dem Fortbestehen dieser Praktiken beteiligten Beamten zu entlarven. Dies ist ein weiteres Signal für die Notwendigkeit, die Kontrolle und Transparenz im Verteidigungssystem zu verstärken, um eine weitere Verwendung von Amtsmissbrauch für korruptive Zwecke zu verhindern und die staatlichen Interessen vor Machtmissbrauch zu schützen.